04b Alles beeinflusst alles - Sinnformative Lebenskunst

Vom Urknall
zur Erfahrung
im Hier und Jetzt -
Leben und Erleben
ganz neu definiert..
Kriesen als
Chancen - neues Betriebssystem
für unser Leben?
Direkt zum Seiteninhalt


Alles beinflusst alles
 
Um diesen "Motor unserer Erfahrungen" oder diese ungetrennte Ganzheit der Welt einwenig besser zu verstehen, ist es extrem wichtig, ein wirklich tiefes Gefühl dafür zu bekommen, wie sehr sich alles gegenseitig beeinflusst. Folgende Umstände sollten unbedingt zusammenhängend betrachtet oder besser noch "erspürt" werden.

  • Die große Macht der Kleinigkeiten
  • Alles beeinflusst alles
  • Nichts bleibt, wie es ist (Prozess)
  • Alles hinterlässt in allem Spuren


Die große Macht der Kleinigkeiten

Welche Auswirkungen Kleinigkeiten haben können, merken wir zum Beispiel dann, wenn wir im Schwimmbad nach der Badehose greifen und sie nicht wie sonst in der Sporttasche ist. Klar, gerade als wir sie einpacken wollten, rief eine Freundin an. Wäre ihr Anruf fünf Sekunden später gekommen, ständen wir jetzt nicht ohne da. Ein undichter Zündverteiler im Auto, ein wackeliges Bauteil in einem Computer, ein winziger Riss in einer Tragflächenhalterung, und schon reicht ein Tröpfchen Salzwasser, eine kleine Erschütterung oder ein banales Luftloch – und die Katastrophe ist da. Oft stehen die Dinge derart „auf der Kippe“, dass winzigste Einflüsse gigantische Folgen haben können. In der Chaostheorie wird beschrieben, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings zuweilen ausreichen kann, um einen Hurrikan auszulösen, und zwar dann, wenn sich das Wettersystem gerade in einem kritischen, kräftemäßig labilen Zustand befindet.
Aber es gibt nicht nur negative Auswirkungen. Wusstest du, dass solche Zustände täglich milliardenfach vorkommen und dass wir Menschen ständig damit beschäftigt sind, selbst solche „wackeligen Zustände“ bewusst herbeizuführen? Wir stellen ständig alle möglichen Dinge „auf die Kippe“, sodass sie durch winzigste Einwirkungen und Energien jederzeit beeinflussbar werden.
Wenn wir mit einer Fernbedienung ein Gerät einschalten können, haben wir im Vorfeld eine derartig „empfängliche“ Situation geschaffen. Unsere Fernsehgeräte sind so konstruiert, dass sie durch diese schwachen Infrarotlichtimpulse sofort ihren Dienst antreten. Ein kurzer Gedanke, der Daumen drückt auf ON, und unser Wunschsender läuft. Lampen leuchten, Telefonverbindungen bauen sich auf, die Pizza wird geliefert, der Außenfühler unserer Heizung erkennt augenblicklich den kleinen Abfall der Temperatur oder der winzige Rauchsensor einer Feuerlöschanlage verhindert die große Katastrophe. Es bedarf nur einer geringfügigen Änderung der Wärmeschwingung an seiner Oberfläche, und schon beginnt ganz automatisch die Produktion von mehr wohliger Wärme in unserem Heizkessel.
Damit wir diese „auf der Kippe“ stehenden Zustände herstellen können, befinden sich auch unsere eigenen Körper in einem solch labilen, beeinflussbaren Zustand. Wenn ein Gedanke unseren Arm hebt, hat die „Natur“ in unseren Muskeln eine Situation geschaffen, die eine Reaktion auf diese winzige Energie ermöglicht. Wir selbst sind also ständig „auf der Kippe“ stehende Gebilde, die in der Lage sind, auf feinste Energien zu reagieren, um große Veränderungen in unseren Lebensräumen zu vollbringen.
 
Wenn man ein wenig darüber nachdenkt, wird auch der Sinn klar. Wir möchten alles Begehrenswerte auf Knopfdruck verfügbar haben. Die unglaublich winzige Kraft unserer Gedanken soll reichen, um nützliche Erlebnisse auszulösen oder uns schreckliche Erfahrungen zu ersparen. Alles, was wir noch nicht so beeinflussbar geordnet haben, nennen wir Chaos. Unser Ziel ist es aber, auch diesen Bereich zu ordnen und beeinflussbar zumachen.
 
Wäre es der Gipfel unserer Grenzenlosigkeit und Freiheit, jederzeit alles verfügbar zu wissen?
In jedem Fall ist die Macht auch der allerkleinsten Dinge zutiefst allgegenwärtig, und dass in einer gigantischen Fülle, oft ohne dass es uns bewusst ist.
 

Alles beeinflusst alles

Die folgende Betrachtung wirkt zusammen mit der „Wichtigkeit von Kleinigkeiten“ radikal verbindend (entgrenzend). Wenn wir die Gegenstände des täglichen Lebens betrachten, können wir uns nicht vorstellen, dass sich diese ständig gegenseitig beeinflussend verändern. Eine Tasse bleibt für uns eine Tasse, ob sie gefüllt oder leer ist. Dass sie durch den in sie hineingegossenen heißen Tee etwas breiter und höher wird, ist uns im Alltag völlig egal, weil es für uns weder Vor- noch Nachteile mit sich bringt.
Maschinenbauer hingegen nutzen dieses Phänomen, um neue Kugellager passgenau und extrem haltbar auf Wellen zu montieren. Sie erhitzen sie, damit sie weiter werden. So lassen sie sich dann mühelos auf die Welle schieben. Beim Erkalten schrumpfen sie wieder und umklammern die Welle lückenlos mit fester Kraft. Bei Autobahnbrücken ist diese Eigenschaft der Materie sehr ärgerlich. Hier müssen beim Bau oft große Dehnungsfugen berücksichtigt werden, um die zum Teil meterlangen Differenzen durch die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen auszugleichen. Jeder kennt das „Bollern“ zu Beginn und Ende einer Autobahnbrücke, wenn wir über sie hinwegfahren.
 
Die kleinen Auswirkungen sind uns hingegen nicht bewusst. Eine Tasse erwärmt sich auch schon bei einer Berührung durch unsere Hand. Sie verformt sich auch ein wenig, wenn wir irgendwo auf dem Tisch eine Kerze anzünden. Es macht auch einen Unterschied, ob Mondlicht auf sie fällt oder ein Teelöffel neben sie gelegt wird. Es sind vielleicht oft nur winzigste Bruchteile von einem millionstel Millimeter, die aber zuweilen, wie wir nun wissen, enorm wichtig sein können. Alles beeinflusst alles. Und es gibt in diesem Universum nichts, was sich der Einwirkung durch die vielen anderen Dinge auf irgendeine Weise entziehen könnte.
 
Oft sind es nur sehr geringe Kräfte, die aber je nach Umstand und Gelegenheit die allergrößten Veränderungen mit sich bringen können. Wer das Universum wirklich verstehen und nachfühlen möchte, kann also nicht einfach dahergehen und einen einzigen, begrenzten Gegenstand erforschen. Das kleinste Element besitzt seine speziellen Eigenschaften im Moment der Betrachtung nur deshalb, weil alles andere um es herum gerade so ist, wie es ist – den Betrachter inklusive seiner Messapparaturen und seiner Gedanken eingeschlossen.
Alles, was ist, ist genau so, weil alles andere gerade auch so ist. Keine Grenzen trennen die Dinge. Alles ist mit unsichtbaren Fäden ständig miteinander verbunden und stets in Bewegung. Nichts geschieht in diesem Universum, ohne dass es gleich den kompletten Rest mit betrifft und auch komplett verändert – im Kleinen wie im Großen.
Selbst ein einzelner Gedanke von dir im Hier und Jetzt verändert die ganze Welt und den ganzen Kosmos. In deinem Kopf fließen winzige Nervenströme und erzeugen kleinste Magnetfelder, die dieses Universum anders machen – anders, als wenn du diese Gedanken nie gehabt hättest.

Beim lesen dieser Internetseiten, wird sich nicht nur deine Sicht der Dinge und deine Welt verändern, sondern die Welt der anderen um dich herum gleich mit, weil du dich nach der Lektüre nicht mehr so verhalten wirst, als wenn du es nicht gelesen hättest. Vielleicht zögerst du einen kleinen Moment, wenn dich dein Partner das nächste Mal fragt: „Liebst du mich?“, weil du überlegst, wann du den letzten glücklichen Moment mit ihm hattest und ob das wirklich etwas mit dem Auflösen von Grenzen und Puzzeln zu tun gehabt haben könnte (so wie du es hier gleich auf den nächsten Seiten im Modell 11 lesen wirst).
Was bewirkt so eine Verzögerung?
Vielleicht stimmt es ihn auch selbst nachdenklich – nur einen winzigen Augenblick, sodass er seine Auktion bei Ebay verpasst und das neue Smartphone jetzt teurer im Handel kaufen muss. Ein anderer ersteigert das Smartphone und spielt damit während seiner Arbeitszeit herum und, und, und. Es entsteht nicht nur eine Kette von Veränderungen. Es gleicht vielmehr einem sich gigantisch schnell ausbreitenden Geflecht, das mit rasender Lichtgeschwindigkeit das ganze Universum durchdringt und nichts unverändert lässt.

Das ist ganz nebenbei auch genau der Grund, warum wir nicht in die Vergangenheit reisen können. Ein einziger, kleiner Blick hätte gigantische Folgen für unser Hier und Jetzt. Schon das Verschwinden eines einzigen Photons (Lichtteilchens), das nicht mehr sein vorherbestimmtes Ziel träfe, weil nun unser Auge aus der Zukunft dazwischen war, würde den Entwicklungsverlauf des ganzen Universums völlig umgestalten und damit auch sofort die Existenz des aus der Zukunft herangereisten Beobachters in Frage stellen.
So wie bei diesem Expansionsball (Hoberman-Ball): Jede kleinste Bewegung, egal wo, verändert alles, im Kleinen sowie im ganz Großen – je nach Position und Eingebundenheit der Elemente.


Nichts bleibt, wie es ist
 
Wer die ersten beiden Phänomene ernsthaft zusammen betrachtet, kann das Universum (sich selbst eingeschlossen) nur noch als Ganzheit wahrnehmen. Es wird aber auch klar, dass durch diese vielen, einander ständig beeinflussenden Kräfte nichts auch nur einen winzigen Moment so bleibt, wie es ist. Alles ist ständig in Bewegung, wie die Wellen im Meer und die Wolken am Himmel. In jedem Augenblick beeinflusst und verändert sich alles – unfassbar viele Grenzen in einem stetigen Tanz. Und du selbst steckst untrennbar-beeinflussend mitten drin, bist ein Anteil von ihnen, durch unsichtbare Fäden selbst mit den entferntesten Galaxien verbunden.
 
Wenn ein Stern explodiert, saust eine Welle durchs All und wackelt ein wenig an allem, was ist, je nach Entfernung etwas früher oder später. Die davon „Gewackelten“ wackeln zurück, schicken ihrerseits reflektierte Wellen an alle, die wiederum, zwar etwas weniger an alle zurück „wackeln“. So schwappen und schwingen ständig Echos von jedem Ding zu jedem Ding – ein ewiger Nachhall, sich mit der Entfernung und im Verlauf der Zeit zwar abschwächend, aber niemals endend. Ständig sorgen auch die winzigsten Kräfte für größte Veränderungen. Und du bist mit deinen Gedanken und deinem Handeln mitten drin, sendest, empfängt und gestaltest mit.
 
Wenn Sonnenlicht auf dein Gesicht fällt, leuchtet meins durch Reflexion auch heller, wenn ich direkt vor dir stehe. Durch mein nun helleres Gesicht, wird deines noch heller, als es durch die Sonne eh schon ist, weil wir voreinander stehen. Das wiederum erhellt mein Gesicht noch ein winziges bisschen mehr, und so weiter und so fort. Und etwas von dem reflektierten Sonnenlicht in deinem Gesicht erreicht wieder die Sonne – und verändert dort oben etwas, zwar nur minimal, aber die Sonne ist ein brodelnder Generator. Dort stehen die Dinge ständig und andauernd „auf der Kippe“. Es ist möglich, das ein Wimperschlag von dir im Hier und Jetzt eine Sonneneruption auslöst oder gerade einen Sonnenflecken verhindert. Das wiederum hat einen Einfluss auf Kaffeetassen, Autos und Maikäfer – und vielleicht auf die nächste Schlechtwetterfront. Wer weiß das schon? Ein ständiger Strom der gegenseitigen Beeinflussung.





Alles hinterlässt in allem Spuren
  
Eigentlich sollte es dir schon klar sein, wenn du die ersten drei Aussagen verinnerlicht hast: Keine dieser entstandenen, gegenseitigen Beeinflussungen wird jemals vergessen. Wenn du heißen Tee in eine Tasse gegossen hast, wird sie danach nie wieder so kalt sein, als wenn ihr das nicht passiert wäre. Selbst wenn Du sie danach spülst und drei Wochen in den Kühlschrank stellst, wird sie einen Hauch wärmer sein, als eine Vergleichs-Tasse, in die keine heiße Flüssigkeit gefüllt wurde. Alle gegenseitigen Beeinflussungen in diesem Universum werden niemals und an keiner Stelle vergessen. Wir Menschen mit unseren modernen, wissenschaftlichen Methoden können das inzwischen zunehmend nachvollziehen. In der modernen Forensik sind die Gerichtsmediziner schon so weit, dass sie am Erbmaterial einer Fliege nachweisen können, an welcher Leiche sie gefressen hat.
  
In jedem Atom ist die Chronik des gesamten Universums gespeichert und macht es auf diese Weise einzigartig.
So gibt es "verhaltenstechnisch" keine wirklich zwei gleichen Atome. Jedes hat eine eigene Geschichte und wird Dinge, wenn sie „auf der Kippe stehen" in winzigsten Nuancen unterschiedlich beeinflussen. Das sieht man ihnen aber äußerlich nicht an. Ein Wasserstoff-Atom gleicht dem anderen zunächst wie ein Ei dem anderen.
 
Dieser Effekt ist Grundlage der Quantenmechanik und sorgt für diese gehörige Portion Unkalkulierbarkeit. Die brauchen wir für Vielfalt unserer Erfahrungen (und um nur diese geht es), denn unser Erleben sehnt sich ständig nach Überraschungen.


Christoph Heinzel
45529 Hattingen

Zurück zum Seiteninhalt